Die Kühlungsbehandlung, d.h. das Herunterfahren der Körpertemperatur auf 33,5 C für 72 Stunden nach einem Asphyxieereignis (Sauerstoffmangel/Kreislaufversagen) mit Folge der Enzephalophatie (akute Beeinträchtigung des Gehirns mit der möglichen Folge eines Dauerschadens) hat sich als Behandlungsprinzip durchgesetzt, um die Folgeschäden möglichst zu minimieren.
Bislang wurde im Dr. von Haunerschen Kinderspital die Therapie mit der Methode der manuellen Einstellung der Temperatur einer Kühlmatte auf der das Kind liegt, anhand der gemessenen Werte von Haut- und Rektaltemperatur, durchgeführt. Das bedeutet, dass je nach Erfahrung der Pflegenden auf Abweichungen von der Zieltemperatur mit Anpassungen der Kühlmattentemperatur reagiert wird. Schwankungen und vor allem ein "overshoot", d.h. eine unbeabsichtigt zu tiefe Kühlung in der Phase des Herunterkühlens kommen bei dieser Methode häufig vor. Zu tiefe Temperaturen beinhalten aber besondere Risiken (vor allem Herzrhytmusstörrungen). Auch in der Erwärmungsphase kommt es häufig zu Abweichungen von dem Ziel einer gleichmäßigen Erwärmung über 8-10 Stunden. Zu schnelle Erwärmung führt zu Instabilität des Kreislaufs durch nicht kompensierten periphere Vasodilatation.
Die servokontrollierte (d.h. sich ständig nach Haut- und Rektaltemperatur anhand eines Algorithmus anpassende) Temperatursteuerung hat diese Probleme gelöst. Es wurde ein Kühlsystem entwickelt, dass die manuelle Einstellung und ständige Entscheidungen des Pflegenden bezüglich der aktuellen Mattentemperatur ersetzt.
In einer Probebestellung des Gerätes war es möglich, die Funktion zu testen. Ein asphyktisches Kind wurde mit Abweichungen von meist einem, höchsten zwei Zehntelgraden ohne zutun des Behandlungsteams gekühlt und wieder erwärmt. Ein überschießendes Kühlen war nicht aufgetreten, die Erwärmung verlief exakt entlang der Rampe, die eine Programmierung vorgibt.
Die Vorteile des Systems sind naheliegend:
Dank Unterstützung durch die Vanessa Sachs-Stiftung und die Ernst-Wilhelm-Sachs-Stiftung konnte ein Teil des Anschaffungspreises finanziert werden. Die restlichen Kosten übernahm der Hauner Verein, da die Anschaffung eines servokontrollierten Kühlsystems aus den Mitteln des Haushalts nicht möglich war.
Verein zur Unterstützung des
Dr. von Haunerschen Kinderspitals
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