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Algometer

Die Abteilung für Pädiatrische Neurologie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie wünscht sich die Anschaffung eines Algometers für die physiotherapeutische Diagnostik und Therapiekontrolle bei Kindern mit Kopfschmerzerkrankungen.

Kopfschmerzerkrankungen – Migräne und Spannungskopfschmerzen – sind sehr häufige Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Etwa jedes 10. Kind ist von Migräne betroffen und die Prävalenz des episodischen Spannungskopfschmerzes liegt nochmals deutlich höher. Neben diesen beiden Kopfschmerzformen stellt insbesondere der tägliche kontinuierliche Kopfschmerz eine großeHerausforderung dar, auch weil er in seiner Häufigkeit deutlich unterschätzt wird und die Zeit bis zur Diagnosestellung und dann Zuweisung in ein spezialisiertes Behandlungszentrum oft extrem verzögert sind.

In vielen dieser Fälle wird ein Zusammenhang der Kopfschmerzsymptomatik zu psychosomatischen oder psychiatrischen Erkrankungen oder in letzter Zeit zunehmend häufiger auch zu einer Long-COVID Erkrankung beobachtet. In allen genannten Fällen gehen die Kopfschmerzen – insbesondere bei hoher Frequenz und bei sehr ausgeprägter Akutsymptomatik im Fall der Migräne – mit einer deutlichen Einschränkung der Alltagsfunktionsfähigkeit, Teilhabefähigkeit im sozialen Setting und in der Schule/Ausbildung und mittelfristig mit Einbußen an Lebensqualität und bei häufigem Schulversäumnis akademischer Leistung und Potential einher.

Bei allen Kopfschmerzarten kommt daher der möglichst frühen, korrekten Diagnosestellung und damit einhergehend einer adäquaten, maßgeschneiderten Therapie – sowohl für akute Kopfschmerzattacken als auch in Hinblick auf eine Senkung der Frequenz des Auftretens von Kopfschmerzepisoden – ein sehr hoher Stellenwert zu.

Im Pädiatrischen Kopfschmerzzentrum der LMU werden pro Jahr 400 Kinder und Jugendliche im interdisziplinären Team aus Ärztinnen, Psychologinnen, Physio- und Ergotherapeutinnen im Rahmen eines multimodalen, immer bio-psycho-sozial ausgerichteten und an den Bedarfen des einzelnen Kindes orientierten Programms behandelt. Neben Diagnosesicherung, ausführlichen Aufklärungsgesprächen sowie wiederholter Psychoedukation zu Pathogenese, individuellen Lebensstilfaktoren, Ressourcen und Coping-Strategien, kommt in unserem Zentrum dem physiotherapeutischen Ansatz zielend auf die Schulter-Nackenmuskulatur eine sehr wichtige Rolle bei.

Dieser Ansatz beruht auf der Beobachtung, dass bei Kindern und Jugendlichen mit Kopfschmerzen sehr häufig eine deutliche muskuläre Komponente vorliegt. Diese kann sich subjektiv in Form von Verspannungen oder Schmerzen im Bereich des Nackens äußern. In physiotherapeutischen Untersuchungen zeigen sich aber auch bei Patient*innen, die selbst keine Symptome im Nackenbereich berichten, sehr häufig pathologische Befunde bei der manuellen Untersuchung: erhöhte Spannung von Muskeln insgesamt, sog. Hartspannstränge, fokale Verspannungspunkte, generalisierte oder fokale (erhöhte) Druck- oder Berührungsschmerzhaftigkeit und/oder sog. weitergeleitete Empfindungen oder Schmerzen bis hin zum Auslösen des den Patient*innen bekannten Kopfschmerzes bei Palpation der Muskulatur.

Neben der manuellen physiotherapeutischen Diagnostik stellt die sog. Algometrie mit Bestimmung der Druckschmerzschwellen über der Nackenmuskulatur eine etablierte Methodik zur quantitativen Beurteilung der Ausprägung der oben beschriebenen muskulären Komponente dar und ein Therapieeverlauf ist objektiv darstellbar!

Wir danken Familie Lorenz Bresser sehr herzlich, dass sie die Anschaffung des Gerätes ermöglicht haben

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